Stammvarikose

Von Stammvarikose spricht man, wenn der Hauptstamm des oberflächlichen Venensystems am Bein von einer Krampfadererkrankung (Varikosis) befallen ist.

Gemeint ist vorwiegend die V. saphena magna, die vom Innenknöchel zur Leiste zieht, seltener die V. saphena parva, die vom Außenknöchel zur Kniekehle zieht.

Damit das Blut in den Beinvenen nur in eine Richtung und gegen die Schwerkraft fließt, sind im Verlauf mehrere Venenklappen vorhanden, die eine Ventilfunktion besitzen und das Blut nur in Richtung Herz durchlassen.

Kommt es zu einer Funktionsstörung dieser Klappen (Klappeninsuffizienz), fließt das Blut stoßweise - insbesondere beim Pressen (Husten, Lachen) - zurück in das Bein und weitet somit nach und nach die Venen auf. Betroffen sind vorwiegend die oberflächlichen Venen im Unterhautfettgewebe, also die V. saphena (nicht die tiefen Venen). Es entsteht die Stammvarikose.

Der Funktionsverlust der Venenklappen beginnt körpernahe und schreitet nach körperfern voran. Bei der Stammvarikose der V. saphena magna beginnt die Krankheit also in der Leiste, wo die erste Venenklappe lokalisiert ist. Im weiteren Krankheitsverlauf werden Klappen am Oberschenkel defekt, danach die Venenklappen am Unterschenkel. Das untere Ende der Klappenzerstörung an der V. saphena bezeichnet man als „distalen Insuffizienzpunkt“.

Der Nachweis einer Klappenfunktionsstörung erfolgt bevorzugt durch Ultraschalluntersuchung (Duplexsonographie).